Chez Heiko

Na toll hat’s angefangen. Nachdem doch Heiko an jedem Anlass hochgepokert hat und uns alle in Schatten stellen wollte, waren wir doch gespannt, was auf der Rheininsel auf uns zukommt. So war dann auch der Gastgeber gespannt was da raus kommt, und wir alle waren gespannt und überhaupt. Nur soviel zur Menuauswahl, dem Thema und der Deko: Menukarte nach altem bewährten Muster, Menuauswahl deftig, darmanregend, lokale Küche, wir fühlten uns im Deko einige Jahre zurückversetzt, Geschirr und Gläser aus den hinteren Reihen im Küchenkasten.

Als ich bei Hutters Heiko eintraf, war bereits eine illustre Gesellschaft vor Ort, die Dame des Hauses war auf dem Sprung und so wurde mir erzählt, kurz zuvor kräftig auf die Bremse getreten, sodass der Heiko richtig entblösst hinter dem Dampfabzug verschwand, der wohl für Appenzeller Köche extra tief installiert wurde. Der Start war dann fulminant, der schöne Dan kam auch noch dazu und wir konnten gemeinsam die schöne Suppe geniessen. Dazu das passende Getränk, schöne Musik, teilweise zu laut, der Gastgeber meinte wohl unsere Lauscher seien auch aus Grossmutters Zeit.

Und dann konnten wir richtig durchstarten, oder sicher nach dem schönen Zwiebelfladen (1 kg Zwiebel darin verbaut), da kann man nur hoffen dass nicht schon der Saucengaggi eintrat. Der Giger hatte wohl schon davon, oder waren es die Spannerheftli auf dem WC? Ob gefaltet oder verbusselt, ich überlasse es jedem selber wie er seine Spalte herausputzt, der Maitre busselt auf jeden Fall. Dazu ein schöner Most, toll Heiko, Vielen Dank.

Dann die Gestaltung des Intermezzos. Immer wieder lenkte der Maitre gekonnt auf Themen ein, die anregende Diskussionen zuliessen. Ob Geografiestunde mit dem bereisten Muku, oder tiefgehende Äusserungen über Wirtsmütter und deren Schwiegertöchter, es war für Jeden etwas dabei.

Dann kam es wie es kommen musste, der Hauptgang war gar.
Ein wirklich schöner Fleischvogel mit Sauce und als Beilag die immer wieder beliebten Spätzle aus Heikos Heimwerkstatt. Dazu ein schöner Wein in bester Qualität. Danke Heiko.

Dann wie immer, die tollen Ideen der Probanden. Lassen wir doch Heikos neuste Errungenschaft in Rauch aufgehen. Ob Zug ja oder nein, ich kann es nicht sagen, auf jeden Fall waren wie kurz vor den Smoking Toasters.
Und jetzt kam das Warten auf die lange Nacht, denn wir durften ja nicht nach Hause gehen. Der Maitre verstand es, uns so lange wie möglich zu halten.

Dann, die Uhr streift die 23, der Dessert kam zu uns. Vielen Dank an die Schoggi, das kennen wir ja aus unserer Militärkarriere, der Saucengaggi war gebunden. Nur soviel zum schönen Nachtisch, exzellent, lecker …

Und bald war es wieder soweit, die Frau mit der Bremse und den tollen Tipps war zurück am Tisch. Der Heiko liess sich nicht aus der Ruhe bringen und startete sofort mit dem Abräumen des Geschirrs, die Frau sitzt und schwatzt mit den anderen schönen Männern am Tisch.
Nur soviel zu meinen Notizen: Gastgeberin ruhig, zurückhaltend, ratlos, nickt und möchte eindeutig den Koch verführen. Der Maitre verstand den Wink der Frau nicht mehr zu deuten und tischte uns lecker Schnaps, Killepitsch und so auf. Gar ein schönes Käseplättli wurde uns gereicht, der Limburger war auch da. Wow, da wurde schon einiges gegessen. Der Dan wird’s dann wieder am Hals merken.

So sind wir dann gegangen, der Gigershuttle hat uns wie immer zielstrebig sicher nach Hause gebracht. Lieber Heiko, Vielen Dank für den tollen Abend.

Da sind doch Diskussionen über die Weiterführung des erfolgreichen Zirkels fehl am Platz, lasst und die Daten fixieren, ob Event oder Essen, Hauptsache legendär und einzigartig.

(Text: Loisi / Bilder: Roger)

Chez «Betty Loisi»

Loisi, eigentlich für die Ehre des letzten Kochabends geplant, ist spontan für den geschäftlich beanspruchten Heiko eingesprungen. Dafür erwartet man nun von Heiko am letzten Kochzirkel-Abend des Jahres ein kulinarisch fulminantes Galamenu. Heiko hat sich diesbezüglich mit einer grossen Klappe auch schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, und die Erwartungen auf „seinen“ Abend um einiges erhöht.

Die illustre Koch-Guilde versammelte sich mit gemischten Gefühlen im Hause des Gastgebers. Im Vorfeld des Loisi-Koch-Abends wurde mit Vegi-Androhungen die Spannung auf das Menu geschürt. Diese Androhungen gingen sogar soweit, dass Kollege Pinsel seine üblichen Malergrüsse durch FleischundFischFresserGrüsse ersetzte. Jedoch sind die Koch-Gspänlis in der Erwartung eines belgischen Frituur-Abends angetreten.

Überrascht wurde man aber bereits beim Empfang. Der Gastgeber hiess die Gäste stilgerecht in einer beigen Kochschürze willkommen. Sofort wurde das Thema des Abends erkennbar – der Gastgeber liess uns an seiner reichen Erfahrung teilhaben: «Betty Loisi bekocht Freunde – Gaumenfreuden aus 51 Jahren Kochbucherfahrung!». Aber die Überraschungen gingen weiter, eine bis ins Detail ausgefeilte Dekoration, bestehend aus Koch-Schürze mit Betty Loisi Logo, der herbstlich inspirierten Tischdeko, der bereits zum Standard gewordenen Menukarte, den Platzsets mit Betty Loisi Logo, all das zeugte von einer stilsicheren Hand und überstieg bereits die Erwartungen der kritischen Gästeschar.

Während sich die Gäste gemütlich dem «Hello Friends»-Drink widmeten und die berühmte belgische Kindersendung Bumba mit den Damen des Hauses anschauten, machte sich Betty an den ersten Gang.

Chez Betty Loisi  - 14Nicht scheu, liess der Maître sich in die Töpfe gucken. Geschickt, als ob er das täglich machte, hantierte er mit den Küchenutensilien. Chez Betty Loisi  - 10Der erste Gang, «Crevetten an Vanillesabayon», eine auf den ersten Blick selbst für jemand mit 40 Jahren Kocherfahrung gewagte Kombination, entpuppte sich als Delikatesse. Man wunderte sich dass Betty Loisi, sonst eher bekannt für wärschafte Kost, solch Köstlichkeiten in seinem Repertoire hat.

Chez Betty Loisi  - 17Die kurze Pause bis zum zweiten Gang wurde für den Erfahrungsaustausch der Koch-Guilde genutzt. Gekonnt, drei Teller auf’s Mal, servierte BL dann die zweite Runde seines Menues. «Kleines Filet „dans le manteau“ mit „legumes“ und „nudle“», ein typisches Betty-Rezept, bei dem selbst der unerfahrenste Koch nichts falsch machen kann. Das Fleisch, bis zum richtigen Zeitpunkt gegart, die Nudeln al dente, das Gemüse mit dem perfekten Biss, genau wie man es von einer Koch-Korifähe erwartet. Leider hat er die Sauce vergessen.

Den Schlusspunkt des offiziellen Menus setzte das Dessert, wiederum eine sichere Wahl. Eine «Nachspeise surprise», jedoch eine bewährte Kombination im typischen Betty Loisi Stil. Auch dieser Gang mundete den anwesenden Lukulllen bestens, wobei der Apfel-Fladen einigen der anwesenden Experten geschmacklich verdächtig bekannt vorkam.

Chez Betty Loisi  - 11Gemütlich wurde der Abend bei weiteren Köstlichkeiten abgeschlossen. Grappa, Expresso, Zigarren, bildeten den genüsslichen Abschluss des kulinarischen Abends. Zudem wurde zu fortgeschrittener Stunde ein wohlgereifter, saisontypischer Vacherin Mont d’Or gereicht.

Wiederum ein äusserst gelungener Abend des Thirstday-Kochzirkels.

Chez Giger: Nachtrag 2

Um den Abend bei Chez Giger noch komplett aufzuarbeiten, noch folgendes:

«Wer weiss es? Wer weiss es?»

«Bueller? Bueller?…»

Durch das gigerman’sche Zitat aus dem wohl besten Teenager-Film «Ferris macht blau», sind wir auch noch auf besagten Film zu sprechen kommen. Unverständlicherweise kannten den Film nicht alle Thirsties.

Unzählige weitere Ausschnitte und Parodien sind auf YouTube zu finden.

Chez Giger: Nachtrag 1

Wir erinnern uns gerne an die von Herr gigerman so exzellent zubereitete Jamabalya. Sie hatte eine bekömmliche Schärfe und veranlasste die versammelten Gourmets über Scharfe Speisen im Allgemeinen und über Erlebnisse mit Scharfen Speisen im Speziellen zu schwadronieren. Dabei wurden auch recht unterhaltsame Episoden von nicht anwesenden Kollegen zum Besten gegeben.

Nun, nebst den Anekdoten haben wir uns auch über die verschiedenen Scharfen Saucen und Schärfe unterhalten. Deshalb hier einige interessante Links zu den besprochen Themen:

Scoville-Skala
Auf die Scovilla-Skala haben wir schon in der Chez Giger Rezension hingewiesen, ist sie ja quasi der offizielle Schärfemesser.
Wikipedia: «Der Scoville-Test, beruhend auf der Scoville-Skala, ist eine 1912 durch den Pharmakologen Wilbur L. Scoville entwickelte Methode zur Bestimmung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze. Zunächst wurde der Wert indirekt und rein subjektiv ermittelt, heute kann er jedoch auch experimentell bestimmt werden.»

Tabasco
Die wohl bekannteste scharfe Sauce. Gigerman und meinereiner haben die Tabasco-Fabrik schon besucht. Damals.
Viele Infos über die Sauce gibt es auf der offiziellen Webpage.

Chilli Wurst
Kollege Pinsel hat den TV Beitrag über die scharfen Chiliwürste erwähnt. Den gibt’s hier und hier zu sehen.

Und wer nun Lust gekriegt hat, sich ein paar scharfe Sachen zu bestellen, oder nur einfach einmal die Welt der Hot Sauces zu erkunden, macht dies am besten in einem der vielen spezifischen Internetz-Läden.

Der Pionier unter den Sauce-Shops: Mohotta Mobetta
Die Europäischen Pendants: hier, hier und hier.

Thirstday Kochzirkel chez Gigerman

Unser Koch-Novize hat es nicht leicht gehabt. Klar war die Erwartungshaltung sehr hoch. Und dennoch war natürlich allen bewusst, dass chez Gigerman wahrscheinlich besser singen, Gitarre spielen und putzen kann als kochen. Ha. Aber gleich vorne weg: mächtig getäuscht.

Ja, er hat sichs nicht leicht gemacht. Wahrscheinlich angestachelt durch die vorhergehenden Events. Sehr zur Freude der auftrabenden Zirkelmeute hat sich chez Gigerman „New Orleans“ ausgesucht. Die geschmackvoll abgestimmte Dekoration, bestehend aus alten Souvenirs, Stadtplan und anderen Trouvaillen aus der Stadt des Big Easy war gekonnt ausgelesen und mit viel Liebe ins Detail umgesetzt und versetzte die Geladenen umgehend ins French Quarter. Die gesammelte Dekorationskompetenz des Gastgebers konnte sich richtiggehend entfalten. Selbst der Maitre unterwarf sich bedingungslos dem Motto und kleidete sich passend in ein spirituell-nostalgisches T-Shirt. Selbst der Schmuck war absolut authentisch und sorgte zudem noch für einige kleinere Anekdoten aus guten alten Zeiten „on the Bayou“. Natürlich muss nicht erwähnt werden, dass es sich um bedeutende Originale aus der umfrangreichen Sammlung des Hausherren handelte. Die kompromisslos zielstrebige Umsetzung des Themas liess nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen: Hier wurde viel Liebe und Herzblut investiert. Sogar die bereits übliche Menu-Karte wurde ausgebaut und mit dem Text des Traditional-Songs „Jambalaya“ von Hank Williams sen. ergänzt. Auch die musikalische Untermalung fügte sich nahtlos in diesen frisch geschaffenen Mikrokosmos ein. Ohrwürmer und Traditionals aus dem Mississippi-Delta, fein abgestimmt und ausgewählt, schlichen sich via iPod und Hörmuschel in die Sinne der Gäste und bereiteten die erwartungsfrohe Gesellschaft auf den nun kommenden lukullischen Trip to the deep South vor.

Gestartet wurde der Abend Chez Gigerman aber nicht kulinarisch, sondern mit Köbis Fussballcabaret. Dies verhalf nicht wie erhofft zu psychischen Höhenflügen. Aber der Gastgeber wusste diese Situation gekonnt mit dem „Gruss aus der Bar“ zu kompensieren. Zur Einstimmung auf den sehnlichst erwarteten nächsten Kochzirkeltreff reichte der Küchenchef einen SoCo. Der Drink aus Sothern Comfort und Cranberry-Saft mit einem Schuss Limonensaft mundete selbst gestandenen Biertrinkern und wies unmissverständlich den Weg Richtung Sumpf.

Als erster Gang wurde dann ein Kreolischer Thunfisch Salat mit Spicy Muffins kredenzt. Der Salat, mit Chicoree-Blättern um den Muffin liebevoll zu einer Blume arrangiert, bestand aus typisch kreolischen Zutaten und vielem mehr. Der Gastgeber hat das Kunststück fertig gebracht, die geschaffene Big Easy-Atmosphäre auf die locker dargereichten Teller zu zaubern.

Um das ganze zu steigern und trotzdem dem eingeschlagenen Weg treu zu bleiben, liess der Maitre zum Hauptgang der/die/das berühmte Jambalaya folgen. Dieses weltbekannte Reis-Gericht der Cajun-Küche wurde stilgerecht im Topf serviert. Beim öffnen des Deckels entwich nicht nur ein betörender Duft der schieres Verlangen und extreme Hungergefühle provozierte, sondern man glaubt fast auch die Balladen der Baumwollplücker im wabernden Dampf unter dem Deckel ausmachen zu können. Besonders hervozuheben gilt die gelungene Ausgewogenheit der gewählten Zutaten und die herausgearbeiteten Kontraste, welche sich in extremer Harmonie präsentierten. Ausserordentlich authentisch. Die Thaler Rebberge wurden nun definitiv zum Bayou und Rockstar Pete zur Big Mama. Peter’s Jamabalya hatte eine bekömmliche Schärfe, geschätzte 1000 Scoville-Grade.

Selbstverständlich hat es sich Peter nicht nehmen lassen und das Verspeisen der kulinarischen Berühmtheit gleich auch noch mit der entsprechenden musikalischen Untermahlung live begleitet, was die Anwesenden spontan zum mitschnipsen motivierte und schon fast einer Jam-Session gleichkam.

Das Dessert, wie Peter eingestand, inspiriert (in welcher Form auch immer) durch die Frau des Küchenbarden, war eine kühle und erfrischende Leckerei. Iced Banana Cream with white Chocolate. Gekrönt wurde diese delikate Kreation durch eine Schicht Mangopuree. Diese besänftigende Kombination im Anschluss an die 1000 Scoville-Grade war nun wirklich eines Sternekochs würdig.

Chez Gigerman hat eindrucksvoll bewiesen, dass es keine „Meisterköche“ braucht um einen Top-Anlass im Zeichen des Thirstday Kochzirkels zu arrangieren. Mit viel Liebe zum Detail, einer exzellenten Themenwahl und konsequenter Umsetzung, mit umsichtiger Menüwahl und nur einem einzigen Probekochen 😉 (darf man das?) kann man seine Freunde wahrlich überraschen. Dies lässt doch Raum der Hoffnung für die beiden noch ausstehenden Themenabende :-).

Thirstday-Club am "Giro d’Italia"

Schon ein paar Tage ist’s her, doch die Erinnerung ist noch hellwach:

Nachdem die ersten beiden Starköche des Thirstday-Kochzirkels auf der ganzen Linie brilliert haben, lud Muku am 06.07.07 zu einer weiteren Rundfahrt in die Gefilde des Gaumenzaubers ein.

Dieses mal wieder vollzählig, hat sich die Runde mit einer latent heiteren Grundstimmung im Bergstein eingefunden und wurde sogleich vom Gastgeber mit dem Klassiker schlechthin „Edelspezli Frigo Naturallemento“ empfangen.

Doch dem nicht genug: Eigentlich schon genug gaumen-gekitzelt, wurde gleich nachgedoppelt und zugleich sanft auf das eigentliche Thema des Abends „Giro D’Italia Culinario in Rocciator“ eingerollt. Das Bierchen mit dem wohlklingenden Namen „Peroni Nastro Azzuro“ erinnert im Grundgeschmack leicht an Heineken – wie die anwesenden Kenner bemerken – doch kann es sein südländisches Flair kaum verbergen und lockt das Teilnehmerfeld mit Freude und Aufregung von der Terrasse in die gute Stube.

Mit filigran ausgehölten Limonen aus Amalfi, gefüllt mit würzigem Büffel-Mozzarella startet der Gourmet-Muku gekonnt in die Startetappe. Auch auf die fordernde Frage von Loisi „Was trinkt man denn dazu?“ weiss der Meister schlagartig die passende Antwort. Im Hui-Um wird ein feiner Roter geköpft und die ersten Degustationis werden von einem begeisterten „Aaaah“ und „Ohhh“ begleitet.

Nicht aus der Ruhe bringen lässt sich Jamie, äh Scusa…..Muku auch nicht von der Frage: „Wieso ist die Serviertochter nicht nackt?“ sondern überzeugt mit echter Erlebnisgastronomie: Er lässt sich in der Werkstatt über die breite Schulter schauen und es ist ein unvergesslicher Moment, bei der Vorbereitung auf die 2. Etappe live dabei zu sein.

Und wahrhaftig: Echt erfrischend präsentiert sich der: „Ricotta Fritta Con Piccola Insalata di Caciofi“ – Fritierter Ricotta mit einem Zwergen-Artischocken-Salätchen würde man das wohl treffend übersetzen. Ein Name wie ein Gedicht und so mundet es auch. Die Begeisterung steigert sich langsam aber sicher in unergründliche Höhen und auch die erneute Wunderung nach dem passenden Getränk wird ratzefatz mit einem weiteren feinen Tropfen aus der Bergsteig-Kelterei erschlagen.

An einem echten „Giro d’Italia“ darf dann natürlich eines nicht fehlen: Spaghetti. Und genau damit trumpft der Tour-Organisator zur nächsten und beileibe noch nicht letzten Etappe auf: Garniert mit Garnelen und Rucola ziehen die Spaghetti voll durch und somit gelingt auch dieses Teilstück perfekt und wirkt auf die Gäste wie reines Doping!

Jetzt folgt ein perfekt getimtes Timeout – vor der nächsten Etappe eine wohlverdiente Pause, die mit dem legendären Kurzfilm „GIBA“ kurzweilig überbrückt wird. Die grosse Beteiligung der Lachmuskeln trägt natürlich dazu bei, dass die Königsetappe wieder mit einem angeregten Hüngerli in Angriff genommen wird. Wie ein Fels trohnt der „Tonno di nonna Fangitta“ in der Pfanne und lässt keine Frage offen: Der Bergpreis wird an diesem Abend an den stolzen Mocken Thunfisch vergeben, der nur durch Brot begleitet verköstigt wird: Eine Gaumenweide!

Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt die Frage nach dem passenden Getränk überfällig – der nächste Tropfen wird angezapft und wirkt dieses Mal wie eine Infusion auf die Gäste, die sich dann langsam aber sicher der Ziellinie nähern. Feiner Espresso wird serviert und zum Abschluss noch die krönende „Sopresa Salino e Dolce“ die sich als aromatische Vanilleglace mit einer Prise Salz und einem guten Schuss echtem italienischem Olivenöl entpuppt. Ein Endspurt, der etwas ungewohnt ist, sich dann aber souverän und mit klarem Vorsprung über die Ziellinie hechtet.

Der Abend klingt aus wie er begonnen hat: Einige „Edelspezli Naturalemente“ später verlässt einer nach dem anderen das müde, aber zufriedene Teilnehmerfeld bis der Teamchef selbst dann zur wohlverdienten Ruhe auf dem Sofa ansetzt.

Fazit: Start – Ziel – Sieg für „Chez Muku“! Der kulinarische „Giro d’Italia“ war abwechslungsreich, spannend und mit vielen Überraschungen gespickt. Das „Maglia Rosa“ geht an den perfekten Gastgeber, der bewiesen hat, dass er nicht nur ein Meister der Logistik, sondern auch Herr über tausend Zutaten und Töpfe ist!

Kochzirkel bei Chéz Pinsel

Thirstday-Kochclub - Chez Pinsel 4Dass unser Kochzirkel-Mitglied Pineselgruss nicht nur ein malender Meister ist, sondern ebenso ein Meister des Optimumprinzips, hat der Einladende gleich zu Beginn eindrücklich demonstriert. Hat er doch durch seine ausgeklügelte Menüwahl einen Massstab gesetzt hinsichtlich der Aufwand und Ertragsrechnung. Die Vorbereitungszeit wurde auf ein absolutes Minimum reduziert und die Zubereitung hat stets vor den Augen der Geladenen stattgefunden. Echte Erlebniskulinarik.

Nach dem Apero, klassisch und doch in limitierter Abfüllung, ein optimal temperiertes Festbier. Dann der erste kulinarische Paukenschlag. Ein Thunfischcarpaccio im Radieschenring aus Schwieger-Bernhards Kräutergarten. Diese erlesene Vorspeise wurde begleitet von einer zum Gedicht verfeinerten Frühlingsvinaigrette. Die Ausgewogenheit und die Rafinesse dieser Komposition hat den Gaumen tanzen lassen. Auch der begleitend kredenzte weisse Rioja harmonierte perfekt mit den prägnanten Noten der Vorspeise. Absoluter Klassiker, raffiniert umgesetzt und mit dem Hauch des gewissen Etwas aufgetragen. Famös.

Der Hauptgang hat dann wieder voll und ganz die Aufmerksamkeit erfordert. Die schwitzenden Felchenfilets wurden begleitet von feinem Blattspinat und exzellentem, mit Wein abgelöschtem Langkornreis. Ein weiteres raffiniertes Gedicht in dieser Fischsymphonie. Die Sauce zum Fisch krönte die ganze Inszenierung zum Highlight. Extrem lecker.

Wie es sich für einen Kreativtätigen wie unserem Chez Pinsel gehört, wurde ein Zwischengang mit Überraschungseffekt dargereicht. Der Menüpunkt sah vor: „ einmal durchstarten…“ Dies entpuppte sich als Pinsels liebstes Glacé, die Rakete, welche unter passender Geräuschkulisse verköstigt wurde.

Thirstday-Kochclub - Chez Pinsel 12Zum Abschluss wurde eine wohlsortierte Auswahl an köstlichen Käseschlemmereien dargereicht, begleitet von Olivenbrot und frischesten Trauben. Traumhaft.

Fazit: eine formidable Leistung, perfekt ausgeführt und getimet, mit handwerklichem Geschick und Gespür für Geschmacksentfaltung und Kombination. Meisterlich.

Wir habens ja schon immer gewusst. Unser Pinselgruss verstehts nicht nur Farben optimal zusammenzumischen, sondern auch die Geschmacksnerven einzuschmeicheln und zu verwöhnen. Nicht nur Meister der Malerkübel auch Meister der Kochtöpfe.

Haute cuisine chez Dan

Thirstday-Kochclub - 3Ein neuer Stern hat hell leuchtend seinen Platz am Gourmethimmel eingenommen. Der Hauptinitiant des kulturkulinarsichen Mehrfachhöhepunktes „Thirstday Kochzirkel“ hat gleich beim ersten Event die Messlatte in lukullischer Höhe festgemacht. Es mussten nur minimste Halbpunkte in Abzug gebracht werden ;-). Sämtliche Vorgaben des Kochzirkels wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.

Empfangen wurden die Geladenen mit einer interessant speziellen Apéro-Creation des Maitre. Der Themenabend widmete sich dem Motto „Frühling und Bier“ (Anm. der Red: Bier, aber auf äusserst hohem Niveau, bis ca. 24.00 Uhr, dann hat selbiges langsam nachgelassen). An der mit viel Liebe und Gespür für Details gedeckten Tafel wurde die Gesellschaft anschliessend mit Diepoldsauer Spargel und Scampi an einer Biervinaigrette verwöhnt. Anschliessend reichte der Herr des Hauses ein vorzügliches Lammnierstück mit Kräuter-Bierkruste auf einem lockeren Frühlingsbeet. Dazu wurden Basilikum-Gnocchi gereicht. Eine traumhafte Kombiniation wie sich herausstellte. Nach einer lockeren Plauderrunde in äusserst angenehmem Ambiente wurde dann der Dessert dargereicht. Rhabarber-Fladen mit Gambrinus-Zabayon. Eine äusserst gewagte Kombination des Chez Dan Klassikers mit einer exotisch bezaubernden Begleitung. Sehr gelungen. Selbstverständlich wurde zu den Gängen der jeweils passende Tropfen aus des Sommelliers Keller (bzw. Waschküche?) kredenzt.

Thirstday-Kochclub - 4Der gastgebende Maitre hat sein Gespür für lukullische Kombinationen und sein Koch-Talent nicht nur aufblizten lassen, sondern regelrecht über die Thirstday Kochzirkel-Mitglieder niederprasseln lassen. Gratulation und ein herzliches Dankeschön! Wir freuen uns jetzt schon auf die kommenden Kochzirkel-Anlässe und lassen uns gerne auf weitere kulinarische Erlebnisreisen ein.

Thirstday-Kochclub Termine

Beim gemütlichen Thirstday-Bierchen haben sich gestern die ersten waagemutigen Küchenakrobaten für einen Termin entschieden.

Diese kulinarischen Fix-Termine wurden von uns festgelegt: 26. April «Chez Dan», 06. Juli «Chez Muku» und 07. September «Chez gigerman».

Folgende Termine stehen für die Bocuse-Jünger Pinsel, Loisi und Heiko noch zur Verfügung. Die blau markierten Termine sind die Bevorzugten (wegen der ausgewogenen Anlass-Verteilung). Selbstverständlich dürfen sich auch Köche, die sich noch nicht angemolden haben, gerne noch einen Termin auswählen. Bitte die Terminwahl in die Kommentare schreiben.

22. März / 29. März / 05. April / 10. Mai / 16. August / 20. September / 21. September / 27. September / 25. Oktober / 08. November / 16. November

Thirstday-Kochclub

Kochkurs

Letztes Jahr haben wir unsere profunden Kenntnisse im Zubereiten von Speisen mit Hilfe von zwei Kochkursen erweitert. Der Grillkurs und der Piemont Kochkurs sind noch in guter Erinnerung.

Damit unsere lukullischen Talente nicht ungenutzt bleiben, haben sich der Herr Muku und ich beratschlagt und rufen hiermit den Thirstday-Kochclub aus. Die Prinzipien sind einfach: Jeder lädt einmal im Jahr die anderen Teilnehmer zu einem kulinarischen Abend ein. Der Gastgeber kocht für seine Gäste ein Drei- oder Mehrgang-Menü, am Besten im Rahmen eines kulinarischen Themas. Nur wer einen solchen Abend ausführt, wird auch für die anderen Abende eingeladen.

Die kulinarischen Themen dürfen vielfältig sein. Von der einfachen und bodenständigen Hausmannskost über die fremdländische Küche bis zur feinen und delikaten Haut-Cuisine darf es alles sein. Hauptsache der Gastgeber kocht selbst.

Ein paar Regeln gibt es zu beachten:

  1. Jeder lädt einmal pro Jahr die Kollegen zum Z’nacht ein
  2. Teilnehmen darf nur, wer selber auch einen kulinarischen Abend ausrichtet
  3. Ein 3-Gang Menü ist das geforderte Minimum
  4. Themen-Abende sind erwünscht
  5. Vegi-Menu sind tabu
  6. Jeder kocht selber (kein Vorkochen durch Frau oder Mutter)
  7. Die Termine sind auf Thirstdays zu legen (d.h. Donnerstage oder in Ausnahmefällen Freitage)
  8. Pro Termin müssen mindestens 3/4 der Thirstday-Köche dabei sein (sonst muss ein Ausweich-Termin gefunden werden)

Teilnehmen am Thirstday-Kochclub können die üblichen Verdächtigen. Termin- und Themen-Vorschläge schreibt Ihr bitte in die Kommentare. Bitte beachtet dass Ihr die Termine nicht in die Ferien-Zeit legt. Die endgültigen Termine trage ich dann im Bluushuus-Kalender ein. Weitere Anregungen sind in den Kommentaren herzlich Willkommen. En Guete!