COOP passabene – Ein neues Einkaufserlebnis

Die Zukunft hat auch in Heerbrugg bei Coop Einzug gehalten: Selfscanning. Das musste ich, zum Leidwesen meiner Frau, natürlich umgehend testen. Anmelden geht ruck-zuck wenn man eine Supercard hat (nur das 1. Mal nötig). Das Gerät hat 4 Knöpfe und alle dienen dem selben Zweck: Scannen. Da sollte nun wirklich niemand überfordert sein und wenn doch, bleibt er eh schon im Lift stecken, weil dort hats mehr Knöpfe. Also, los gehts! piep, piep, piep überall. Wenn man den Dreh mit dem Abstand zum Scanner raus hat ists wirklich einfach. Nur die runden Plastikdinger machen Probleme.

Die Kundenschar teilt sich in 3 Gruppen: a) die technophilen und gwundrigen b) die zögerer c) die ewig gestrigen. Aber das lustigste, die vielen Kommentare:

Gruppe a): Wow, cool, hmmm der war schwierig, und hopps, papi i will au.
Gruppe b): funktionierts?, komische dinger,
Gruppe c): für da häts kassiererinna, so än chabis, da choscht nu, do zallt mer sicher zviel

Fazit: ok, man braucht ein wenig länger bis alle 7 Sachen zusammen sind und muss höllisch aufpassen, dass die Kinders nichts in den Wagen schmuggeln. Aber bei der Kasse, der absolute Hammer. Nichts mehr auspacken und kein Anstehen, Scanner auslesen und bezahlen. Fertig. Und natürlich ein freundliches Grinsen zu den Schlangen mit der Gruppe c) und b).

Sonntags – ohne Bilder

Auf um 6.49, kinder stampfen schon mit dem Rucksack durch die Hütte (ok, der Junior noch nicht), Morgenessen, ja – es gibt auch Nutella, Sonntagszeitung aus dem Briefkasten holen, nein – nur Frontseite lesen und weglegen, Kaffee? – nur Espresso, dann zu fünft zum Bahnhof marschiert, kleines Schwätzchen mit dem freundlichen blauen SBB-Billetautomaten, Zug kommt pünktlich, kein Speisewagen, Fahrt nach Rorschach, warten auf das Häädner-Bähnli, ui – viele Leute (klar, Bucheli sagt „Superwetter“), wer sitzen will muss clever sein, wir sinds (mind. was bahnfahren anbelangt), wir sitzen (Ehrenrunde mit Häädner-Bähnli zum Hafen-Bhf und zurück), Fahrt im Nebel nach Heiden, Nebel wird dichter, Ankunft im dichten Nebel, es ist kalt, trotzdem – wir laufen los in Richtung Wolfhalden, kleine Diskussion mit der kleineren blonden betreffend selber Laufen, Kühe sind nur hörbar, anhaltende Diskussion – gleiches Thema, Ankunft Wolfhalden, Nebel immer noch dicht, Postauto naht, spontane Planänderung, Rundfahrt mit Postauto über Lachen nach Walzenhausen, spontanes Entsteigen im Gletscherhügel, ab zum Krokodil, Feuerholz sammeln, riesiges Wärmefeuer entzünden (nein – kein Diebesholz), kleines Schwätzchen mit Lüchi und Frau, Lecker Burger grillieren (Bratwurst war die letzten 3 Tage), Laub sammeln für Gumpihaufen, heimwärts, Tiere beobachten, dann müde zu Hause, Kinder baden und ausklingen mit Hirschstroganoff vom heimischen Herd (ne, nicht heimische Jagd). Schlafen (Kind blond – vor Tagesschau, Kind hellblond – vor Schoppen, Kind mit wenig Haar – immer wenn hell, Frau dunkelbraunrot – nach Tagesschau, Herr wenig Haar – während Sportschau).

Schööner Sonntag!

Arterien der Wirtschaft – eine kleine Verkehrssatire

Schenkt man den Kapitänen der Wirtschaft und der Landstrasse, den Automobillobbyisten und der Strassenwärtergewerkschaft Gehör, sind unsere Nationalstrassen genau das: Arterien der Wirtschaft. Und genau diese Lebensader verstopft zusehends! Wenn man den halbstaatlichen Landschaftsgärtnern mit ihren landwirtschaftlichen Geräten gestatten würde, ebenfalls selbige Schlagadern des individuellen Verkehrs zu frequentieren, würden sie unisono in obige Definitionsgesänge einstimmen*.

*(Gleiches könnte man alternativ auch erreichen, würde man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der Gerätschaften samt ihrer mitgeführten vielfältigen bäuerlichen Lasten mit staatlicher oder halbstaatlicher Unterstützung auf Höhen jenseits der magischen 60 Stundenkilometer hieven. Ein schlagendes Argument wäre dann natürlich, dass die dann erlangte Motorendrehzahl im genau dafür vorgesehenen Drehzahlband pendelt und somit der von den Grünen, der Industrie und dem Bundesrat angepriesene Dieselpartikelfilter hinfällig würde, was dem Steuerzahler nur lieb sein müsste und den Gegnern dieses Feinstpartikelsammlers, Rheintaler Nationalrätinnen, Bauern, Be- völkerungsteile mit bäuerlicher Herkunft und dem Bundesrat, zusätzliches Wasser auf die Argumentationsmühle spülen würde.)

Schenkt man jetzt auch noch der Medizin Gehör und Glauben, welche festhält, dass Arterien die Transportwege für das Blut auf dem Weg weg vom Herzen und zweifelsohne (ok, es gibt immer Zweifler) immens wichtig sind, haben wir die perfekte Vereinfachung dieser komplexen Materie in kompakter, humaner Form. Dies gestattet uns eine genauere Sezierung dieses verzwickten Mikrokosmos ohne gleich eine solche Humanver- einfachung aufsäbeln zu müssen. Und trotzdem könnten mit Hilfe dieser Parallelwelt die verschiedensten akademischen Abhandlungen, methodischen Vertiefungen und tiefschürfenden Stammtischgespräche generiert werden.

Um nun dem Problem der Verstopfung dieser pulsierenden Lebensader ernsthaft auf die Schliche zu kommen, muss man nur einen Blick auf die dahinfliessende Motorensauce werfen. Genau! Die Lösung liegt wie immer näher als es den Denkern, den Lenkern und den Politikern lieb ist:

Alle Verkehrsteilnehmer und Möchtegernverkehrsteilnehmer bewegen sich dort wo sie hingehören: Traktoren auf Wiesen und Feldern, LKW’s auf der Schiene, Pensionierte auf den Radwegen, Lehrer auf Fahrrädern und somit auch auf Radwegen, Handeslreisende und sonstige Vertreter auf der Datenautobahn (warum es noch Handelsreisende im Zeitalter von E-Mail, E-Banking, E-Commerce, E-Shopping und E-bay gibt ist eh ein Rätsel), Touristen auf der Cornergrat-Bahn, Raser mit IQ < 50 zu Fuss in der Strafanstalt Pöschwies (Raser mit IQ > 50 gibt’s nicht), Politiker und Innen werden auf Sänften befördert, dann würde die Dimensionierung der Nationalstrassen noch nach der Amtsniederlegung von Moritz Leuenberger längstens genügen. Freie Fahrt für Freibürger!

Man könnte allenfalls noch darüber lavieren, ob nicht doch die Pensionäre dank ihrer defensiven Fahrweise auf den nun ehemaligen Arterien der Wirtschaft verkehren dürften, sozusagen als Betablocker gegen wirtschaftsarteriellen Überdruck.

Thirstday Kochzirkel chez Gigerman

Unser Koch-Novize hat es nicht leicht gehabt. Klar war die Erwartungshaltung sehr hoch. Und dennoch war natürlich allen bewusst, dass chez Gigerman wahrscheinlich besser singen, Gitarre spielen und putzen kann als kochen. Ha. Aber gleich vorne weg: mächtig getäuscht.

Ja, er hat sichs nicht leicht gemacht. Wahrscheinlich angestachelt durch die vorhergehenden Events. Sehr zur Freude der auftrabenden Zirkelmeute hat sich chez Gigerman „New Orleans“ ausgesucht. Die geschmackvoll abgestimmte Dekoration, bestehend aus alten Souvenirs, Stadtplan und anderen Trouvaillen aus der Stadt des Big Easy war gekonnt ausgelesen und mit viel Liebe ins Detail umgesetzt und versetzte die Geladenen umgehend ins French Quarter. Die gesammelte Dekorationskompetenz des Gastgebers konnte sich richtiggehend entfalten. Selbst der Maitre unterwarf sich bedingungslos dem Motto und kleidete sich passend in ein spirituell-nostalgisches T-Shirt. Selbst der Schmuck war absolut authentisch und sorgte zudem noch für einige kleinere Anekdoten aus guten alten Zeiten „on the Bayou“. Natürlich muss nicht erwähnt werden, dass es sich um bedeutende Originale aus der umfrangreichen Sammlung des Hausherren handelte. Die kompromisslos zielstrebige Umsetzung des Themas liess nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen: Hier wurde viel Liebe und Herzblut investiert. Sogar die bereits übliche Menu-Karte wurde ausgebaut und mit dem Text des Traditional-Songs „Jambalaya“ von Hank Williams sen. ergänzt. Auch die musikalische Untermalung fügte sich nahtlos in diesen frisch geschaffenen Mikrokosmos ein. Ohrwürmer und Traditionals aus dem Mississippi-Delta, fein abgestimmt und ausgewählt, schlichen sich via iPod und Hörmuschel in die Sinne der Gäste und bereiteten die erwartungsfrohe Gesellschaft auf den nun kommenden lukullischen Trip to the deep South vor.

Gestartet wurde der Abend Chez Gigerman aber nicht kulinarisch, sondern mit Köbis Fussballcabaret. Dies verhalf nicht wie erhofft zu psychischen Höhenflügen. Aber der Gastgeber wusste diese Situation gekonnt mit dem „Gruss aus der Bar“ zu kompensieren. Zur Einstimmung auf den sehnlichst erwarteten nächsten Kochzirkeltreff reichte der Küchenchef einen SoCo. Der Drink aus Sothern Comfort und Cranberry-Saft mit einem Schuss Limonensaft mundete selbst gestandenen Biertrinkern und wies unmissverständlich den Weg Richtung Sumpf.

Als erster Gang wurde dann ein Kreolischer Thunfisch Salat mit Spicy Muffins kredenzt. Der Salat, mit Chicoree-Blättern um den Muffin liebevoll zu einer Blume arrangiert, bestand aus typisch kreolischen Zutaten und vielem mehr. Der Gastgeber hat das Kunststück fertig gebracht, die geschaffene Big Easy-Atmosphäre auf die locker dargereichten Teller zu zaubern.

Um das ganze zu steigern und trotzdem dem eingeschlagenen Weg treu zu bleiben, liess der Maitre zum Hauptgang der/die/das berühmte Jambalaya folgen. Dieses weltbekannte Reis-Gericht der Cajun-Küche wurde stilgerecht im Topf serviert. Beim öffnen des Deckels entwich nicht nur ein betörender Duft der schieres Verlangen und extreme Hungergefühle provozierte, sondern man glaubt fast auch die Balladen der Baumwollplücker im wabernden Dampf unter dem Deckel ausmachen zu können. Besonders hervozuheben gilt die gelungene Ausgewogenheit der gewählten Zutaten und die herausgearbeiteten Kontraste, welche sich in extremer Harmonie präsentierten. Ausserordentlich authentisch. Die Thaler Rebberge wurden nun definitiv zum Bayou und Rockstar Pete zur Big Mama. Peter’s Jamabalya hatte eine bekömmliche Schärfe, geschätzte 1000 Scoville-Grade.

Selbstverständlich hat es sich Peter nicht nehmen lassen und das Verspeisen der kulinarischen Berühmtheit gleich auch noch mit der entsprechenden musikalischen Untermahlung live begleitet, was die Anwesenden spontan zum mitschnipsen motivierte und schon fast einer Jam-Session gleichkam.

Das Dessert, wie Peter eingestand, inspiriert (in welcher Form auch immer) durch die Frau des Küchenbarden, war eine kühle und erfrischende Leckerei. Iced Banana Cream with white Chocolate. Gekrönt wurde diese delikate Kreation durch eine Schicht Mangopuree. Diese besänftigende Kombination im Anschluss an die 1000 Scoville-Grade war nun wirklich eines Sternekochs würdig.

Chez Gigerman hat eindrucksvoll bewiesen, dass es keine „Meisterköche“ braucht um einen Top-Anlass im Zeichen des Thirstday Kochzirkels zu arrangieren. Mit viel Liebe zum Detail, einer exzellenten Themenwahl und konsequenter Umsetzung, mit umsichtiger Menüwahl und nur einem einzigen Probekochen 😉 (darf man das?) kann man seine Freunde wahrlich überraschen. Dies lässt doch Raum der Hoffnung für die beiden noch ausstehenden Themenabende :-).

1. Augustus

Liebe Thirstday- und Kochzirkelfreunde und Freundinnen

Es ist uns gelungen, das Rütli nach St. Margrethen zu holen und dem alljährlichen Geburtstag eine gebührende Party zu bereiten. Micheline C. R. wird uns durch den Nachmittag und Abend führen. Sie erwartet euch so cirka um 14.00 zum gemütlichen beisammensein, wer will soll mit den Kindern herumbalgen oder es sich einfach gut gehen lassen.

Somit bitte 1. August 2007 eintragen, gefestet wird an der Kornaustrasse 25 in St. Margrethen.

Bitte in den Kommentaren eintragen wer kommt. Werden alkoholfreie und temperierte Alk-Biere bereitstellen. Fleisch bringt jeder selber mit, das andere wird organisiert. Spontane Festreden werden nicht toleriert, wer sprechen will soll den Beitrag 2 Monate im voraus an den Hausherrn schicken.

bis bald Loisi, Tanja, Lara