Lektüre

Die Wetterprognosen für kommendes Wochenende sind ja ziemlich düster. Bei diesen Temperaturen und Dauerregen könnte es einem Zuhause leicht langweilig werden. Was tun?
Nach langer Zeit wiedereinmal ein gutes Buch lesen könnte helfen. Ihr habt aber gerade kein ungelesenes Buch zur Hand? Macht nichts. Abhilfe schafft das Internet und das Projekt Gutenberg.

«Das Projekt Gutenberg-DE stellt seit über zehn Jahren kostenlos klassische Literatur ins Internet. 1994 als Freizeitprojekt begonnen, hat es sich zur größten Online-Literatursammlung deutscher Sprache entwickelt.» Es stehen über 14.000 Gedichte, 1.600 Märchen, 1.200 Fabeln, 3.500 Sagen, 1.800 vollständige Romane, Erzählungen und Novellen zum download (ausdrucken) bereit. Es sind auch Schweizer Autoren wie z.B. Friedrich Glauser vertreten.

Kleine Kostprobe gefällig? Bitte sehr: Edgar Allan Poe «Das verräterische Herz»

Es ist wahr! Nervös, schrecklich nervös war ich und bin ich noch; aber weshalb soll ich wahnsinnig sein? Mein Übel hatte meine Sinne nur geschärft, nicht zerstört oder abgestumpft. Vor allem war mein Gehörsinn außerordentlich empfindlich geworden. Ich hörte alle Dinge, die im Himmel und auf der Erde vor sich gingen, und auch vieles, was in der Hölle geschah. Wie könnte ich also wahnsinnig sein? Hören Sie nur zu, wie vernünftig und ruhig ich lhnen die ganze Geschichte erzählen werde. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie mir zuerst der Gedanke kam, doch als er einmal gekommen, quälte er mich Tag und Nacht. Einen Zweck verfolgte ich nicht, auch trieb mich kein Haß. Ich hatte den alten Mann lieb. Er hatte mir nie etwas Übles getan, er hatte mich nie beleidigt. Ich trachtete auch nicht nach seinem Golde. Nur – sein eines Auge reizte mich. Ja, sein Auge muß es gewesen sein! Es glich dem eines Geiers – war blaßblau und von einem dünnen Häutchen bedeckt.

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Wenn sein Blick auf mich fiel, war es mir stets, als gerinne das Blut in meinen Adern, und so entschloß ich mich denn allmählich, dem alten Mann das Leben zu nehmen, um mich auf diese Weise für immer von seinem Auge zu befreien. Hier weiter lesen…

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